Traurige Redakteurin, lustiger Baggerfahrer – Wie KI unsere (Berufs-)Welt umkrempelt
- Thomas von Krafft
- 10. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Jobs und KI 2025: Welche Berufe gefährdet sind – und welche (noch lange) sicher bleiben
Von Thomas von Krafft, Berufs-Talent-Scout und Tool-Entwickler für Beratung und Coaching

Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt – schneller, als viele glauben. Eine aktuelle Microsoft-Studie zeigt nun, welche Jobs besonders stark unter Druck geraten werden und welche Berufe auch in Zukunft relativ sicher sind. Gute Nachricht: Niemand ist nur Opfer dieser Entwicklung. Wer rechtzeitig reagiert, kann sogar profitieren.
Was wurde untersucht – und warum?
Microsoft hat Millionen realer Nutzungsdaten seines KI-Systems Copilot ausgewertet. Die Forschenden wollten herausfinden:
Abdeckung: Kann KI die typischen Aufgaben eines Berufs überhaupt übernehmen?
Erfolgsquote: Wie gut gelingt ihr das aktuell?
Wirkung: Welche Auswirkungen hätte das auf den gesamten Beruf?
Ergebnis: Tätigkeiten, die sich in Sprache, Text, Recherche, Gestaltung, Daten oder wiederholbare Informationsarbeit übersetzen lassen, sind besonders KI-anfällig. Körperlich geprägte, handwerkliche oder direkt zwischenmenschliche Berufe sind am wenigsten betroffen.
Negative Top 40 – Am meisten durch KI gefährdete Berufe
Diese Berufe haben eine hohe Überschneidung mit den Fähigkeiten aktueller KI-Systeme (die Berufsnennungen gelten für alle Geschlechter):
Dolmetscher und Übersetzer
Historiker
Flugbegleiter (Passenger Attendants)
Vertriebsmitarbeiter für Dienstleistungen
Autoren und Schriftsteller
Kundenservice-Mitarbeiter
CNC-Werkzeugprogrammierer
Telefonisten
Fahrkartenverkäufer und Reisebüroangestellte
Rundfunksprecher und Radio-DJs
Börsenmakler-Assistenten
Dozenten für Agrar- und Haushaltsmanagement
Telefonverkäufer
Concierges
Politikwissenschaftler
Nachrichtenanalysten, Reporter, Journalisten
Mathematiker
Technische Redakteure
Korrekturleser
Empfangspersonal
Redakteure
Hochschul-Dozenten für Wirtschaft
PR-Fachleute
Produktdemonstratoren und Promoter
Anzeigenverkäufer
New-Accounts-Clerks
Statistische Assistenten
Mietwagen- und Service-Schalterpersonal
Data Scientists
Finanzberater
Archivare
Hochschul-Dozenten für Wirtschaftswissenschaften
Webentwickler
Unternehmensberater
Geografen
Models
Marktforschungsanalysten
Notruf-Disponenten
Vermittler für Telefonzentralen
Hochschul-Dozenten für Bibliothekswissenschaften
Warum sind manche Berufs mehr gefährdet?
Diese Tätigkeiten sind oft digital, standardisiert und wiederholbar – genau das, worin KI stark ist.
Positive Top 40 – Am wenigsten durch KI gefährdete Berufe
Hier überwiegen körperliche Arbeit, Maschinenbedienung oder intensiver, persönlicher Kontakt (die Berufsnennungen gelten für alle Geschlechter):
Phlebotomisten (Blutentnahme)
Pflegeassistenten
Gefahrstoff-Entferner
Maler-/Verputzerhelfer
Bestatter
Anlagen- und Systembediener
Kiefer- und Gesichtschirurgen
Autoglas-Monteure
Schiffsingenieure
Reifenmonteure
Prothesenspezialisten
Produktionshelfer
Straßenwartungsarbeiter
Medizingeräte-Vorbereiter
Verpackungsmaschinenbediener
Wasseraufbereitungsanlagen-Bediener
Gerüstbauer
Trockenbauer
Holzfäller
Maurerhelfer
Landschaftspfleger
Gebäudereiniger
Köche
Fleischzerleger
Privatköche
Restaurantköche
Tierzüchter
Beleuchtungstechniker
Tierkontrolleure
Leistungssportler
Tierpfleger
Tierarztassistenten
Masseure
Maurer
Dachdecker
LKW-Fahrer
Baggerführer
Putzkräfte
Landmaschinenführer
Hausmeister
Warum sind manche Berufe weniger gefährdet?
Hohe körperliche Anforderungen, komplexe manuelle Fertigkeiten, direkter nonverbaler, zwischenmenschlicher Kontakt – all das sind Bereiche, in denen KI (noch) schwach ist.
Was heißt das für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer?
Keine Panik, aber handeln: KI ersetzt selten einen ganzen Beruf – verändert aber viele Aufgaben.
Offen bleiben: Neue Berufe entstehen, alte entwickeln sich weiter.
Stärken ausbauen: Kreativität, Empathie, Handwerk und Führungskompetenz werden
noch wertvoller.
Empfehlungen für Berater und Coaches
1. Realität benennen: Betroffene Branchen ansprechen, aber Chancen betonen.
2. Zukunftskompetenzen fördern: Digitale Skills, Kreativität, Problemlösung, Teamarbeit.
3. Berufsbilder neu denken: Kombinationen wie „Technik und Pädagogik“ oder „Handwerk und Digital“.
4. Lebenslanges Lernen etablieren: Anpassungsfähigkeit als Karriereschlüssel.
5. Selbstwirksamkeit stärken: Junge Menschen befähigen, KI als Werkzeug zu nutzen.
Resümee:
KI ist kein böses oder segensreiches Schicksal, sondern ein unglaublich nützliches und vielseitiges Werkzeug. Wer die Entwicklung versteht und mitmacht, kann sie aktiv für die eigene Zukunft nutzen.
Warum sich IKOBE-Tests mit KI hervorragend kombinieren lassen, erfahren Sie von mir direkt. Ich freue mich: tvk@ikobe.de oder 0173 – 35 90 314.
Link zur Microsoft-Studie: https://arxiv.org/pdf/2507.07935

